
Bio Bern
Seit 30 Jahren vertreten wir die Interessen der Bio-Landwirtschaft im Kanton Bern. Als Verein organisiert, sind wir Teil der Bio Suisse und zählen rund 1'400 Mitglieder.
Fördern und unterstützen
Mit folgenden Aktivitäten fördern und unterstützen wir den biologischen Landbau:
Interessenvertretung
Wir vertreten die Interessen der Biobäuerinnen und Biobauern gegenüber Behörden, Verbänden, landwirtschaftlichen Organisationen, Bio Suisse und weiteren Institutionen.
Aus- und Weiterbildung
Wir koordinieren und organisieren Beratungen, Weiterbildungen und Erfahrungsaustausche.
Öffentlichkeitsarbeit
Wir informieren die Konsumentinnen und Konsumenten sowie den Handel über den biologischen Landbau. Wir sind an verschiedenen Veranstaltungen und Messen präsent.
Absatzförderung
Wir betreiben Absatzförderung, beispielsweise durch die Schaffung von Kontakten zu den Abnehmerinnen und Abnehmern. Wir setzen uns für gerechte Preise ein und organisieren Anlässe.
In der laufenden Bildungsreform in der Landwirtschaft setzen wir uns ausserdem stark für die Bio-Fachrichtungen (Ackerbau und Gründland) ein.
Mitgliedschaft Bio Bern
Gemeinsam für die biologische Landwirtschaft im Kanton Bern! Wir freuen uns, wenn auch du Mitglied von Bio Bern wirst. Eine der folgenden Voraussetzungen muss für eine Bio-Bern-Mitgliedschaft erfüllt sein:
Bio-Knospe-Produzent:in
Falls du Knospe-Produzent:in und Mitglied bei der Bio Suisse bist, bist du automatisch Mitglied von Bio Bern (falls du dies entsprechend ausgewählt hast).
Produzent:innen nach Bio-Verordnung
Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern mit einem basierend auf der bundesrechtlichen Bio-Verordnung anerkannten Bio-Betrieb im Kanton Bern oder in einem angrenzenden Kanton.
Fördermitglieder
Personen, welche sich in ihrer Tätigkeit für den Biolandbau einsetzen. Fördermitglieder verfügen über kein Stimmrecht.
Bio-Berater:innen
Hauptberufliche Bio-Berater:innen
Organisationen und Unternehmen
Im Kanton Bern Organisationen und Firmen, welche den biologischen Landbau durch Bildung, Öffentlichkeitsarbeit oder die Verarbeitung und den Handel von Knospen-Produkten fördern.
Bio Bern Journal
Das Bio Bern Journal ist das offizielle Kommunikationsmittel unseres Vereins und erscheint viermal jährlich. Das Magazin enthält Neuigkeiten des Vereins, Berichte über aktuelle Themen der biologischen Landwirtschaft sowie die Übersicht der kommenden Kurse und Veranstaltungen. Das Bio Bern Journal wird an alle rund 1'400 Mitglieder von Bio Bern verschickt. Das bedeutet, dass praktisch alle Bio-Betriebe und Bio-Berater:innen im Kanton Bern das Magazin erhalten.
Abonnement
Als Mitglied bei Bio Bern erhältst du das Bio Bern Journal unentgeltlich zugestellt. Nicht-Mitglieder können ein Jahresabonnement für CHF 20.– abschliessen.
Anmeldung via Geschäfsstelle:
Inserieren im Bio Bern Journal
Im Bio Bern Journal publizieren wir themenrelevante Inserate.
Tarife
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1/1 SeiteCHF 250.00
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½ SeiteCHF 150.00
Bei mehrmaliger Inserate-Platzierung wird ein Rabatt gewährt.
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Format:A5 (210 x 148 mm)
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Auflage:1'400 Exemplare
Redaktionsschluss | Erscheinung |
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18. März 2025 | April 2025 |
17. Juni 2025 | Juli 2025 |
16. September 2025 | Oktober 2025 |
16. Dezember 2025 | Januar 2026 |
Bei Interesse wende dich an die Geschäftsstelle:

Dachverband Bio Suisse
Bio Suisse ist der Dachverband der rund 7’500 Knospe-Bäuerinnen und -Bauern der Schweiz. Die Bio Suisse wird von 33 Mitgliedorganisationen getragen. Dies sind regionale, kantonale, überkantonale und nationale Organisationen aus Anbau, Vermarktung und Forschung.
Hauptversammlung
Die Hauptversammlung (HV) von Bio Bern bildet das oberste Vereinsorgan. Die HV findet in der Regel einmal jährlich statt. Der Ausführungsort wird in den verschiedenen Berner Regionen rotiert und findet wenn möglich bei einem Vereinsmitglied statt. Die offizielle Einladung erfolgt mittels Bio Bern Journal jeweils im Januar. Die Unterlagen für die HV werden auf der Webseite aufgeschaltet.
Geschichte Bio Bern | Bärner Bio Bure
Aus dem Jahr 2012 – Geschrieben von Kathrin Schneider, damalige Präsidentin
20 Jahre sind nicht viel in der Entwicklung der Menschheit. Wenn wir aber 20 Jahre zurückblicken, merken wir, dass da doch einiges in Bewegung war…
Wir erinnern uns: Vor 20 Jahren fuhren wir noch im Zug, ohne unfreiwillig Details über das Privatleben anderer Fahrgäste zu erfahren…was machten wir nur ohne Handys oder i-Phones? Wer hatte daheim schon einen Computer? Und wer wusste damals, wie abhängig wir auch in der Landwirtschaft einmal vom Internet sein würden?
Tierdatenbanken, Datenerhebungen, An- und Verkäufe von Landmaschinen- wir surfen im Netz und holen uns Informationen über Wichtiges oder scheinbar Nötiges. Und haben immer weniger Zeit, den wichtigen Dingen im Leben genügend Aufmerksamkeit zu widmen.
Auch die Bärner Bio Bure haben in den letzten 20 Jahren eine rasante Entwicklung hinter sich gebracht.
Zu Beginn der Neunziger Jahre gab es im Kanton Bern noch keine kantonale Bioorganisation. Bioorganisationen wie die welsche Progana, die Biofarm, AVG, die Bioterra und die AAESI im Tessin, daneben der Produzentenverein der biologisch-dynamischen Landwirte, waren unter dem Dach der Bio Suisse (zuerst noch VSBLO=Vereinigung schweizerischer biologischer Landbau-Organisationen) vereinigt.
Durch den grösser werdenden Biomarkt stellten immer mehr Betriebe auf Bio um. 1992 gab es im Kanton Bern aber erst rund 70 Biobetriebe.
Um geeint die Probleme anzupacken und mehr Einfluss zu haben - auch auf politischer Ebene - trafen sich im Sommer 1992 die Biobauern des Kantons zu einer Orientierung.
Praktisch alle Anwesenden waren begeistert von der Gründung eines Vereins, und am 16. September 1992 wurde der erste Vorstand der Bärner Bio Bure mit neun Mitgliedern aus verschiedenen Regionen des Kantons gewählt.
Speziell war die Wahl des ersten Präsidenten: Hans Ulrich Bigler wurde im «Abwesenheitsverfahren» gewählt, da er als Grossrat gerade Session hatte und im Berner Rathaus war.
Der Name «Bärner Bio Bure» setzte sich übrigens gegen das „politisch korrekte“ VBBB (Vereinigung der Biobauern und Biobäuerinnen des Kantons Bern) durch. Auch anwesende Biobäuerinnen unterstützten den kürzeren Vereinsnamen. Nicht weniger als vier von ihnen wurden dann in den ersten Vorstand gewählt. Darunter Regina Fuhrer, die später 10 Jahre Präsidentin der Bio Suisse war, und Kathy Hänni, heute Grossrätin in Bern.
Hier die Liste der Präsidenten und Geschäftsführer des Vereins. Es ist schön, dass praktisch alle dem Biolandbau in einer Form weiterhin treu geblieben sind, sei es am FIBL, bei der BTA, in der Bio Suisse oder als aktive Bäuerinnen und Bauern.
Präsidentinnen und Präsidenten der Bärner Bio Bure | Bio Bern
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1992-1996Hans Ulrich Bigler, Ried b. Worb
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1996-1998Kathy Hänni, Kirchlindach
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1998-2004Res Bärtschi, Lützelflüh
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2004-2010Andreas Schneider, Ursenbach
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2010-2020Kathrin Schneider, Walkringen
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2020 - 2024Monika Sommer, Les Reussilles
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ab 2025
Beat Gerber, Zollbrück
Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer
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1992-2002Res Schmutz, Mamishaus
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2002-2003Katrin Wermuth, Vielbringen
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2003-2011Heinz Minder, Diemerswil
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2011-2021Francine Riesen, Burgistein
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2021- 2023Manuela Schüpbach, Sumiswald
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ab 2023
Johnny Schaufelberger, Bern
Von Pionieren und Idealisten
Gross war das Medieninteresse an den Veranstaltungen der Biobauern. Hans Ulrich Bigler, erster Präsident der Bärner Bio Bure, erinnert sich gerne an die Anfänge des noch jungen Vereins: „Wir hatten kein Geld, aber viele Ideen.“ Eine Aufbruchsstimmung habe geherrscht. „Viel Herzblut und zahllose ehrenamtliche Arbeit haben wir investiert.“ An den Bio-Aktionstagen vor dem Bundeshaus in Bern sei jeweils die nationale Presse vor Ort gewesen.
Der „Möschberg“ als Wiege des biologischen Landbaus in Europa habe bei vielen Berner Biobäuerinnen und Bauern den Wunsch nach einer moderneren Ausrichtung des Biolandbaus geweckt. Biopioniere wie Fritz Dähler aus Noflen, Jakob Bärtschi aus Lützelflüh oder Werner Scheidegger aus Madiswil brachten der Bewegung Inhalte und führten zu Gründungen wie der Biofarm vor 40 Jahren oder einer ersten Bernischen Biomichgenossenschaft in den Achtzigerjahren.
Technische Entwicklungen wie die ersten Abflammgeräte oder der Hackstriegel erleichterten vielen Bauern die Umstellung.
Nachdem in den Neunzigerjahren Grossverteiler den Biomarkt entdeckten, boomte der Biolandbau und der Verein entwickelte sich in nur zehn Jahren auf eine Mitgliederzahl von 1400 Betrieben.
In der Jubiläumsschrift 2002 las man folgende Visionen:
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2012 gibt es im Kanton Bern nur noch Biobauern
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2012 ist die Gentechnik in der Versenkung verschwunden
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2012 sind keine Bioimporte mehr notwendig, obwohl die Konsumentenschaft mehr Bio-produkte denn je einkauft.
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2012 steht die Wertschätzung gegenüber dem Lebendigen über allem Anderen
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2012 arbeitet jeder Biobetrieb eng mit anderen Biobetrieben zusammen
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2012 wissen alle Kinder, woher die Milch kommt.
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2012 erhalten die Biobauern gerechte Preise
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2012 hat die ganze Gesellschaft ein ausgeprägtes „Bodenbewusstsein“ und handelt entsprechend.
2002 war ich bereits einmal Mitglied im Vorstand der Bärner Bio Bure. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich nicht mehr an alle damals geäusserten Visionen erinnerte.
Natürlich bot sich nun an, Bilanz zu ziehen und die Visionen oder deren Realisation genauer unter die Lupe zu nehmen.
Heute umfasst unser Verein gut 1000 Mitglieder. Betriebsaufgaben und vereinzelt Kündigungen (Hauptauslöser Verbot konventioneller Raufutterzukauf) haben auch bei uns ihre Spuren hinterlassen.
Finanziell steht unser Verein gut da, wir können es uns leisten, die zweittiefsten Mitgliederbeiträge innerhalb der Bio Suisse zu erheben.
An der HV sehen wir jedoch immer weniger Biobauern und noch weniger Biobäuerinnen. Wenn wir vor zehn Jahren noch über 100 zählten, dann waren es an der HV 2012 noch knapp 60.
Unsere Betriebe sind sehr vielschichtig: Vom Gemüsebauern bis zum Bergbauern, Mutterkuhhalter zur Fischzucht gibt es die verschiedensten Interessen zu berücksichtigen. Unser Kanton hat eine vielseitige Landwirtschaft, das merkt man auch bei den Biobauern.
Genau so unterschiedlich sind auch die Interessen der einzelnen Biobäuerinnen und Biobauern: Auch heute gibt es sie noch, die Idealisten, die mit Herzblut den Biolandbau ausüben. Daneben gibt es (leider) auch die knallharten Rechner, die auf den Biozug aufsprangen und das System und dessen Grenzen ausloten.
Die Biooffensive der Bio Suisse hat uns in den letzten zwei Jahren wieder neue Umsteller gebracht. Es wäre wünschenswert, einige dieser neuen Mitglieder auch an einem der Vereinsanlässe begrüssen zu können.
Ich kenne Mitgliedsorganisationen mit 160 Biobauern, die an ihren Veranstaltungen über die Hälfte ihrer Mitglieder begrüssen dürfen. Hilfe! Das wäre für uns wohl eine Utopie, aber das Desinteresse macht uns im Vorstand manchmal schon Mühe…
Wahrscheinlich braucht es ein paar Wildschweine, die vorausgehen…
Dieses Zitat von Hans Ulrich Bigler beschäftigte mich auf dem Heimweg von seinem Bauernhof.
Sind wir heute zu wenig „wild“, um die Medien noch zu interessieren? Ein Bioskandal würde heute mehr Leser anziehen als eine Erfolgsgeschichte.
Weil: Eigentlich können wir doch stolz sein auf die Entwicklung des Biolandbaus im Kanton Bern. Unsere Vertreter sind auch politisch aktiv- wenn auch nicht immer an vorderster Front…
Einige der Visionen können wir also sicher als teilweise erfüllt betrachten. Andere Entwicklungen (Gentechnik) bedrohen uns noch heute.
Die Bioimporte bedrohen zum Beispiel nicht nur unsere Konkurrenz-fähigkeit, sondern vermehrt auch unsere Glaubwürdigkeit. Und wo wären wir heute, wenn wir dieses höchste Gut verlieren würden?
Noch mehr Mühe macht mir im Moment der Einkaufstourismus über die Grenze. Dort fragt niemand nach, wie die Tierschutzbestimmungen eingehalten wurden.
Wie der Rest der Schweizer Landwirtschaft verbringen wir viel Zeit mit Aufzeichnungen oder bürokratischen Belangen. Diese Arbeit nahm zu, wird aber in keiner Arbeitszeiterfassung berücksichtigt. Schon gar nicht bei den SAK- Berechnungen…
Viele Biobetriebe machen sich Sorgen über ihre Nachfolge. Mit der Bioschwand verfügen wir im Kanton Bern über einen ausge-zeichneten Ausbildungsplatz mit Praxisnähe, kämpfen aber manchmal um genügend Anmeldungen.
Manchmal beneide ich die ersten Biobauern um ihren «Aufbruchgeist». Wenn wir uns im Vorstand um Richtlinien und Weisungen kümmern müssen, die für die Produktion von Biozierpflanzen wichtig sind, oder wenn wir über Bio-Fischzucht und -futter diskutieren, dann frage ich mich jeweils schon, was ich eigentlich hier mache?
Dann gehe ich aber zum Beispiel in Thun am Samstag über den Rathausplatz und bin stolz auf «unsere» Biobauern. Was haben wir für initiative Landwirte, originelle Hofläden oder bunte Angebote vom Brunch bis zum Kindergeburtstag!
Biobauern, die sich engagieren für die Umwelt und denen die Entwicklung von Natur und Landschaft nicht egal sind!
Biobauern, die mit Stolz ihre biologischen Lebens-mittel anbieten und denen das Tierwohl am Herzen liegt.So stellen wir uns der Zukunft und blicken gespannt den neuen Herausforderungen entgegen.
Und wer weiss… vielleicht erreichen wir gemeinsam die Ziele, für welche die «Pioniere» eintraten? Meine Anerkennung und Dank gehen an die verschiedenen «Vorkämpfer» wie Res Schmutz, Maria Graber Schmutz, Hansruedi Schmutz, Jakob Bärtschi, Fritz Dähler, Werner Scheidegger und alle anderen!!!